Steinmarder - Aufzucht und Auswilderung



Die erste Hilfe - Milch( keine Kuhmilch) und Wärmeflasche


Wenn man ein Marderbaby findet, weiß man nie wie lange es schon ohne Wärme und Essen liegt.

Kälte und Hunger sind die wichtigsten Aspekte die sofort zu behandeln sind. Gut eignet sich eine Wärmeflasche ( bitte zwischen der Wärmeflasche und Baby immer ein Handtuch( kein Frotteeoder Decke dazwischen), darauf achten das es nicht zu warm ist, sonst besteht die Gefahr der Austrocknung. Wenn sich der kleine feucht oder nass anfühlt ist die Wärme zu hoch, es könnte auch Fieber sein. Bitte auch auf Zugluft achten. 


Aufzuchtsmilch für Katzenbabys muss her, Marderbabys dürfen keine Kuhmilch trinken. Sollte keine Aufzuchtsmilch vorhanden sein, es gibt Tierärzte die auch in der Nacht ein Notfalldienst haben oder aber auch kann man zum Anfang Ziegenmilch verwenden. Ist dies auch nicht zur Hand, sollte man aufjedenfall einen Fencheltee zum trinken geben, um eine Austrocknung zu vermeiden.


Sollte es sehr schlecht um den kleinen stehen, dann bitte gleich zum Tierarzt, da der die Möglichkeit hat eine Amynin-unterspritzung zu geben, die sehr hilfreich wäre. Bitte gleich vorweg keine Antibiotika oder Wurmmittel spritzen, da sie sehr schädlich sein können.


Nach dem trinken ist es genauso wichtig, das Bäuchlein mit einem weiches, dünnes Tuch massiert werden, bis eine Ausscheidung austritt.

Gut, wäre auch gleich die Kotprobe auf Giardien, Kokzidien und Parasiten testen zu lassen, wo jeder Tierarzt die Möglichkeit dazu hat.


Nun ist es angebracht, weitere Überlegungen zu treffen, was mit den kleinen passieren soll. Manche Tierärzte oder Organisationen aber auch private Personen, die sich ausgiebig damit beschäftig und mit Erfolg schon einige Tiere aufgezogen und ausgewildert haben, übernehmen diese Aufzucht + Auswilderung, diese Information erhalten sie meist über den Tierarzt.

Man sollte bedenken das Marderbabys unter 3 Wochen ( Augen und Gehörgang geschlossen), eine sehr geringe Überlebungschance haben. Selbst bei dem kleinsten Fehler. Ca. 20 % kommen ohne Mutter durch. Mein Bestand von Aufgezogenen Marder zähle ich bis jetzt 0 tote und 3 Erfolgreiche aufzuchten + auswilderungen? Doch manchmal geben die kleinen oft von selbst auf, da der psychische Stress nicht zu unterschätzen ist. 


Wie erkennt man, was man gefunden hat?


Ein Steinmarderbaby hat immer eine weiße Brust, ob ganz weiß- gefleckt- gepunktet oder die bekannte Gabel. Der Körper ist meist grau-braun. Wenn sie ein Baby finden mit einer weißen Schwanzspitze, kann es sich auch um ein Fuchs handeln, da es um die Jahreszeit viele Tierbabys gibt.


Bub oder Mädchen? 


Bei Mädchen ist der After und Geschlechtsteil sehr na zusammen. Der Bauchnabel ist allerdings weiter weg. Bei einem Buben ist der After und Penis ca. 2,5 cm  entfernt, spätestens wenn man das Bäuchlein massiert und der Urin fließt, weiß man ob es ein Mädchen oder Bub ist.


Hier eine kurze Altersbestimmungs-Tabelle


  • Geburt: 12-15 cm groß (inclusive Schwanz), 28-34 g schwer, Blind-Augen noch verschlossen, Gehörgänge verschlossen, Zeichnung bereits erkennbar, Haarflaum grau-weiß 
  • 2. Woche : Haarflaum bläulich, langsame kriechbewegungen unter Einsatz der Vorderbeine
  • 3. Woche : erster Gebrauch der Hinterbeine, Backenzähne entwickeln sich
  • 4. Woche : Anheben des Kopfes möglich, Fortbewegung durch Krabbeln, untere Eckzähne kommen durch
  • 5. Woche : Gewicht ca. 250- 300 g, Öffnung der Augen, wackeliges stehen
  • 6.Woche : Gewichtszunahme zwischen Mädchen und Buben sind unterschiedlich, Schneidezähne Brechen durch
  • 7.Woche : Milchgebiss ist vollständig zu sehen, laufen ohne ständiges Umfallen (Einzelkinder können schon mal länger brauchen)
  • 8.Woche : Erste Kletterversuche, Gewicht ca. 500-600 g
  • 10-12.Woche: Wechsel der Eckzähne
  • 11. Woche : Gewicht ca Rüde 800 g und Fähe 600 g
  • 16. Woche: selbständiger Beutefang, komplettes Gebiss, volle Größe erreicht